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Foodsharing in Zeiten des Coronavirus
2020-04-28

Team Foodsharing Innsbruck
Foodsaverinnen: Steffi Siedelmann (li.) und ihre Kolleginnen retten Lebensmittel - auf diesem Foto, das vor Corona entstanden ist, noch ohne Mundschutz und Sicherheitsabstand. 

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Foodsharing und allgemein die Idee, Lebensmittel zu teilen anstatt sie wegzuwerfen, verbreitet sich immer mehr. In Kooperation mit dem Handel holen Foodsharing-Initiativen Waren bei Handelsbetrieben ab, die nicht mehr regulär im Supermarkt verkauft werden können, aber noch verzehrbar sind. Diese werden in öffentlich zugängliche Kühlschränke, sogenannte Fairteiler, gebracht und stehen dort allen zur Verfügung. In Österreich gibt es um die 80 Fairteiler in Wien, Graz, St. Pölten, Linz, Salzburg und Innsbruck. In Innsbruck stehen solche Fairteiler zum Beispiel in der Markthalle, der Bäckerei Kulturbackstube und im Café Moustache. So retten die FoodsaverInnen große Mengen an genießbaren Lebensmitteln vor der Tonne.

So viel zum Ablauf in "normalen" Zeiten - aber wie läuft Foodsharing in Zeiten des Coronavirus?

ATM-Projektmanagerin Claudia Schütz betreut das Projekt MARLENE. Im Zuge dessen sollen u.a. Tiroler Initiativen gegen Lebensmittelverschwendung mehr miteinander vernetzt und bekannter gemacht werden. Sie ist in regelmäßigem Austausch mit verschiedenen Akteuren und hat mit Stefanie Siedelmann, einer der BotschafterInnen des Vereins Foodsharing Tirol, über die Auswirkungen der Coronasituation gesprochen - die die FoodsaverInnen vor Herausforderungen gestellt hat, weil Fairteiler geschlossen werden mussten und die Menge der verfügbaren Lebensmittel seitens des Handels dieser Tage stark schwankt. „Anfangs wussten wir nicht, wie wir reagieren sollen, da sich jeden Tag die Richtlinien änderten und nicht klar war, ob wir weiterhin Lebensmittel abholen und verteilen dürfen. Aber sehr schnell stellte sich heraus, dass es bei unseren Aktivitäten um die Versorgung von Menschen mit Lebensmitteln handelt und dies weiterhin ein wichtiger Bestandteil ist“, sagt Steffi Siedelmann einleitend.

Ist der Verein Foodsharing Tirol in Innsbruck trotz COVID-19 weiterhin aktiv?
Steffi Siedelmann: "Wir sind weiterhin aktiv und holen Lebensmittel von Betrieben ab, um die Lebensmittelverschwendung auch in dieser schwierigen Zeit zu reduzieren. Foodsharing ist in diesem Fall mit einem regulären Einkauf bzw. der Nachbarschaftshilfe zu vergleichen. Da Einrichtungen wie die Tafel oder Suppenküchen aufgrund der Ansteckungsgefahr geschlossen sind, kooperieren wir gerade vor allem mit verschiedenen sozialen Partnern, um für die Menschen, die in dieser Zeit besondere Unterstützung benötigen, einen Beitrag zu leisten. So bringen wir Lebensmittel vom Handel zu mehreren Notschlafstellen für Wohnungslose und zu einem Wohnheim für geflüchtete Menschen."

Foodsharing ist ja eigentlich eine sehr kontaktfreudige Aktivität. Wie wirkt sich COVID-19 auf die Gestaltung des Foodsharing bei euch aus?
"Die Gesundheit unserer FoodsaverInnen, KooperationspartnerInnen und EmpfängerInnen hat höchste Priorität für uns. Darum haben wir umfangreiche Schutzmaßnahmen getroffen. Um eine kontaktfreie Abholung zu gewährleisten, wurde die Anzahl der abholenden FoodsaverInnen auf ein Minimum reduziert. Außerdem tragen die FoodsaverInnen bei den Abholungen Handschuhe und Mundschutz und versuchen weitestgehend eine kontaktlose Verteilung der geretteten Lebensmittel über die sozialen Netzwerke zu realisieren und Essenskörbe vor die Haustüre zu stellen."

Lebensmittel, Einkaufen, Vorräte haben, all dies sind Themen, die uns in diesen Tagen stark beschäftigen. Aus eurer Erfahrung - wie können wir in diesen Tagen richtig mit Lebensmitteln umgehen? 
"Wir von Foodsharing raten, keine Hamsterkäufe zu machen. Es zeigt sich, dass dies schnell zu erhöhter Lebensmittelverschwendung führt. Das ist besonders schade in Zeiten, wo Lebensmittel nicht überall ausreichend vorhanden sind. Gute Planung und Lagerung der Lebensmittel ist besonders wichtig, um Lebensmittelverschendung im eigenen Haushalt zu vermeiden. Falls jemand merkt, zu viel gekauft zu haben oder die Lebensmittel nicht rechtzeitig verzehren zu können, bieten wir in unserer Facebook-Gruppe "Foodsharing Innsbruck und Umgebung" an, diese Lebensmittel zu teilen. Falls große Mengen an Lebensmitteln anfallen, die nicht verwendet werden können und ihr nicht wisst, wohin damit, könnt ihr uns auch gerne direkt kontaktieren!"

ATM Schwaz

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