Page 10 - ATM Forum 2023-01
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Pflicht zum Abfalltransport per Bahn
Seit 1. Jänner 2023 besteht die Pflicht zum Transport von Abfällen mit der Bahn, wenn werden. Reichholf rechnet vor, dass „der
das Gesamtgewicht zehn Tonnen überschreitet und die Transportstrecke auf der Stra- Emissionsausstoß beim LKW pro Tonnenki-
ße mehr als 300 km beträgt. Die Rahmenbedingungen für die verpflichtenden Ab- lometer rund 20-mal höher ist im Vergleich
falltransporte per Bahn werden jedoch in den nächsten Jahren verschärft, d. h. ab zum Bahntransport. Und betrachtet man
1.1.2024 reduziert sich die erlaubte Transportstrecke auf der Straße bis auf 200 km den Energieaufwand, so ist dieser rund
und ab 1.1.2026 bis auf 100 km. 8,5-mal geringer als beim LKW.“
Im RZ Ahrental hat man von Anfang an auf „das heißt, wir zählten von 2011 bis 2021
die Schiene gesetzt: „Jährlich werden bei rund 1 Million Tonnen an Abfällen, die mit
uns zwischen 70.000 und 75.000 Tonnen an der Bahn transportiert wurden.“
mechanisch zu Brennstoff aufbereiteten
und von Metall entfrachteten Abfällen mit Und was bedeutet das
der Bahn zur Linz AG transportiert. Hinzu für die Umwelt?
kommen noch 10.000 bis 15.000 Tonnen
an Schlacke, die mit der Bahn als Retour- Im Vergleich zum LKW-Transport wurden Tonnen CO 2 -Äquivalent
transport wieder in das Ahrental gelangen durch die Bahn die Emissionen erheblich
und dort deponiert werden“, informiert RZ reduziert: Etwa 28.000 Tonnen konnten
Ahrental-Geschäftsführer Otto Reichholf, bisher an CO -Äquivalenten eingespart
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Wipptal kommt auf die Tonne
Seit zwei Jahren gibt es die „Umweltzone Wipptal“. Damit haben Herbst die Tonne. Die Abrechnung erfolgt nach Gewicht. „Die Ton-
sich die zehn Gemeinden des Wipptals zusammengetan, um die nen haben einen Chip eingebaut, mit dem die Füllmenge gemes-
Abfallwirtschaft in der Region weiter zu verbessern. Im Vorjahr sen wird. Sobald die Entleerung erfolgt, erhält man eine Informati-
wurde der neue Recyclinghof in Steinach, einer der modernsten on aufs Smartphone und erfährt auch gleich das Gewicht“, erklärt
seiner Art, übergeben. Unabhängig vom Wohnsitz können alle ATM-Geschäftsführer Dr. Alfred Egger.
Wipptaler entweder das Abfallwirtschaftszentrum Unteres
Wipptal in Mühlbachl oder den neuen Recyclinghof ansteuern. Die Die ATM-Abfallwirtschaft Tirol Mitte unterstützt bei der Umset-
Öffnungszeiten sind aufeinander abgestimmt. Über die Wipptal- zung des Vorhabens. Besonders stolz ist man auf die App, welche
card erfolgt eine kilogenaue Abrechnung. die Müllzahlen nach der Verwiegung aufs Handy zaubert. „Das
System ist für die Bürgerinnen und Bürger sehr fair und transpa-
Nun folgt der nächste Schritt: Das Entsorgungssystem für den rent. Wer trennt, zahlt weniger. Sicher eine Motivation zur Abfall-
Restmüll wird modernisiert. Statt „schwarzem Sack“ kommt ab vermeidung und -trennung“, so Egger.
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