Page 10 - ATM Forum 2025-02
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Zurück in Tirol: Mag. Christian Leonhartsberger






       Nach fünf Jahren im Allgäu ist Christian Leonhartsberger seit Anfang 2025 wie-
       der bei der ATM bzw. als Geschäftsführer des Vereins noamol tätig. Für ihn ist es
       eine Rückkehr mit vielen neuen Erfahrungen und mit klaren Zielen.


       Schon von 2011 bis Ende 2019 war Leon-  Ein  Schlüssel  dafür  ist  für  ihn  die  Digi-
       hartsberger  bei  der  ATM  für  Förderpro-  talisierung, sowohl im kommunalen Be-
       jekte  und  die  Leitung  einer  Abteilung   reich als auch für Betriebe. Gemeinsam
       verantwortlich. Danach  wechselte er    mit  Leader-Förderungen  will  Leonharts-
       zum  Zweckverband  für  Abfallwirtschaft   berger  Projekte  wie  Circular  Alert  und   ATM ein, etwa beim Relaunch der Wert-
       Kempten (ZAK), wo er die Bereiche Öf-   ein  kommunales  Re-Use-System  auf      stoffsammeltaschen, bei der Planung zu-
       fentlichkeitsarbeit, Abfallberatung und   Schiene  bringen.  „Unser  Ziel  ist,  Kreis-  künftiger Textiliensammlungen oder des
       Projekte aufbaute. Besonders das The-   laufwirtschaft für Bürger und Unterneh-  Reparaturführers.
       ma Re-Use hat ihn dort geprägt: Von der   men einfacher und attraktiver zu ma-
       Sammlung auf Wertstoffhöfen bis hin zum   chen“, so Leonhartsberger.             Mit seiner Arbeit möchte Leonhartsber-
       Verkauf in den eigenen ZAK-Gebraucht-                                            ger zeigen, dass Kreislaufwirtschaft nicht
       warenkaufhäusern konnte er wertvolle Er-  Im  Verein  noamol  Re-Use  Tirol  konzen-  nur ein Schlagwort bleibt, sondern im All-
       kenntnisse sammeln. „Diese Erfahrungen   triert  er  sich  auf  drei  Säulen:  Projekte   tag erlebbar wird.
       helfen mir jetzt, in Tirol Strukturen für ein   umsetzen, Akteure sichtbar machen und
       modernes Re-Use-System aufzubauen“,     Bewusstseinsbildung  fördern.  Parallel   Kontakt:
       so Leonhartsberger.                     dazu bringt er seine Expertise bei der    c.leonhartsberger@noamol.at





                                                                    zubieten. Österreich war hier dank des Tiroler Modells Vorbild
                  Der Reparaturführer                               und Vorreiter.



                                                                    Bereits jetzt gibt es von den Tiroler Pionieren konkrete Ideen
       Vom Tiroler Modell zur österreichweiten                      und Pläne zur Weiterentwicklung des Reparaturführers – gera-
       Plattform                                                    de in Zeiten, in denen der Reparaturbonus ausgesetzt ist, soll so

                                                                    ein attraktives Angebot geschaffen werden.
       Reparieren statt wegwerfen – dieser Gedanke ist ein zentraler
       Bestandteil der Kreislaufwirtschaft. Ein wichtiges Werkzeug da-  Die Koordination für Tirol und auf Bundesebene liegt künftig
       für ist der digitale Reparaturführer, der bereits vor über zehn   beim Verein noamol Re-Use Tirol – damit der Reparaturführer
       Jahren von der ATM entwickelt wurde. Was damals als regionale   auch in den nächsten Jahren eine Schlüsselrolle in der Kreislauf-
       Initiative begann, hat sich mittlerweile zu einer österreichwei-  wirtschaft einnimmt.
       ten Plattform entwickelt. Heute können
       Betriebe ihre Dienstleistungen unkom-
       pliziert eintragen und sichtbar machen,
       während Konsumenten mit wenigen
       Klicks Reparaturbetriebe in ihrer Nähe
       finden. Damit ist der Reparaturführer ein
       praktisches Instrument, das sowohl re-
       gionale Wirtschaft als auch nachhaltigen
       Konsum stärkt.


       Die Bedeutung wird in Zukunft noch
       wachsen: Mit dem neuen EU-Recht auf
       Reparatur sind alle Mitgliedsstaaten ver-
       pflichtet, ein entsprechendes Register an-




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